Gemeinsam mit Startups gestaltet das Hessische Wirtschaftsministerium die Zukunft der digitalen Verwaltung.
Nach der Konzeptionsphase ist es soweit: Die Challenges wurden in offene Ausschreibungen überführt. Aus den im Rahmen des Wettbewerbs entwickelten Ideen wurden Konzepte für sogenannte Minimal Viable Products (MVPs) erarbeitet. Diese sollen nun als Piloten in einzelnen Vollzugsstellen entwickelt und so getestet werden. Hierbei galt es besonders, spezifische Bedarfe in enger Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden zu prüfen, damit ein Mehrwert in den Vollzugsstellen gewährleistet werden kann. Mit der Ausschreibung sollen die MVPs nun umgesetzt werden und in die Testphase starten.
Um einem möglichst breiten Feld an Anbieterinnen und Anbietern die Möglichkeit zur Teilnahme an den Ausschreibungen zu bieten, wurde bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen darauf geachtet, innovative Vergabewerkzeuge wie etwa eine funktionale Leistungsbeschreibung zu nutzen sowie die Bewertungskriterien Start-up- bzw. KMU-freundlich zu gestalten. In den nächsten Monaten werden wir Sie auf dieser Website auf dem Laufenden halten, was die Ausschreibungen sowie im nächsten Schritt die Umsetzung der Challenges angeht.
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Website der PD unter diesem Link:
Quick-Check Ausländische Fahrerlaubnis https://bieterportal.pd-g.e-va.eu/?tid=6faa20a1ed65fea4f4e6007fdf62cec6
Quick-Check Bauantrag https://bieterportal.pd-g.e-va.eu/?tid=fa471477c186c9afd9d59c1c77c718b5
Am 15.03.2022 wurde der erste Ideenwettbewerb hybrides eGovernment offiziell abgeschlossen. Im Rahmen eines Demo Days präsentierten die Startups Verimi, PaDaJo, Motravo, 3x10, rego Dienste, Urbanistic, Twin.One, Convaise und VISARIGHT, die seit Mitte Oktober 2021 am Wettbewerb teilgenommen hatten, ihre erarbeiteten Lösungen für drei Challenges der Verwaltung. Die Lösungen und Pitches der Startups wurden von einer interdisziplinär besetzten Jury prämiert: Der erste Platz jeder Challenge wurde mit 9.000 Euro, der zweite Platz mit 5.000 Euro und der dritte Platz mit 2.500 Euro ausgezeichnet.
Mehr zu den Startups, deren Lösungen und den Platzierungen können Sie der Videogalerie entnehmen.
Mit dem Ideenwettbewerb „Hybrides eGovernment“ strebten wir – das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW), PUBLIC und PD – ein neues Zeitalter der Verwaltung an.
Startups riefen wir dazu auf, dieses Zeitalter gemeinsam mit uns einzuläuten. Im Rahmen von drei Innovations-Challenges suchten wir nach Prototypen, die aus der Vision des hybriden eGovernments Realität machten.
„Hybrides eGovernment” beschreibt die digitale und nutzerfreundliche Verknüpfung von Verwaltungsverfahren mit privatwirtschaftlichen Dienstleistungen. Zum Beispiel könnte der abgelaufene Reisepass bei der Buchung eines Fluges direkt auf dem Buchungsportal erneuert oder die Fahrzeuganmeldung bei einem Autokauf über einen Online-Marktplatz sogleich mit erledigt werden.
Ob Einkäufe, Reisebuchung, Banking, oder der Abschluss von Versicherungen – sehr viele privatwirtschaftliche Leistungen werden von Bürgerinnen und Bürgern heutzutage online in Anspruch genommen. Da mittlerweile auch immer mehr Verwaltungsleistungen online verfügbar sind – bzw. im Zuge des Onlinezugangsgesetzes online verfügbar gemacht werden – entsteht Potenzial für hybrides eGovernment: Digitale privatwirtschaftliche Prozesse und digitale Verwaltungsleistungen können komfortabel miteinander verknüpft werden, indem Online-Antragsprozesse der Behörden mittels Links oder Schnittstellen (Application programming interfaces, APIs) in entsprechende privatwirtschaftliche Transaktionen eingebettet werden.
Für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Behörden kann hierdurch ein großer Nutzen geschaffen werden: Transaktionen könnten einfacher, schneller und mit weniger Aufwand für beide Seiten durchgeführt werden.
Die hier beschriebene Innovations-Challenge war offen für Ideen, welche auf die Umsetzung von hybridem eGovernment im Kontext der Aufgabenbereiche des HMWEVW abzielten.
Der Organisationsplan des HMWEVW bot den Startups einen Überblick über die Aufgabenbereiche des Ministeriums. Als Ansatzpunkt für die Lösungen konnten sich etwa die nachfolgenden Themen eignen, die u.a. im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes im HMWEVW bearbeitet werden. Zudem bot die OZG-Informationsseite des Bundesinnenministeriums eine Übersicht über alle Themenfelder und Verwaltungsleistungen, die von Bund, Ländern und Kommunen digital angeboten werden sollten.
Angestrebt wurden ein klickbarer Prototyp und ein dazugehöriges Umsetzungskonzept für ein Online-Tool, welches die Verknüpfung einer oder mehrerer Verwaltungsleistungen (für Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen) mit privatwirtschaftlichen Leistungen ermöglichte.
Dabei konnte sowohl der Verwaltungsakt als auch die privatwirtschaftliche Leistung der Ausgangspunkt der Lösung sein. Bei der Online-Buchung von Reisen etwa war der Ausgangspunkt die private Leistung (Reisebuchung), welche die Inanspruchnahme einer Verwaltungsleistung (Reisepass) bedang. Ebenso konnte es aber auch sein, dass man eine Verwaltungsleistung in Anspruch nahm – z.B. den Antrag auf Kfz-Zulassung – und ergänzend hierzu Bedarf an einer privatwirtschaftlichen Leistung hat (Erwerb von Nummernschildern).
Insgesamt sollte das Online-Tool möglichst komfortabel und einfach von Bürgerinnen und Bürger bzw. Unternehmen genutzt werden können, ggf. durch Anwendung nutzerzentrierter Arbeitsweisen bei der Erstellung.
Das Online-Tool sollte so angelegt sein, dass es mit der technischen Infrastruktur der Landes- und Kommunalverwaltungen kompatibel war und allen Erfordernissen der DSGVO gerecht wurde. Im Verlauf der Umsetzungsphase bekamen die Startups die Möglichkeit, sich mit den IT-Dienstleistern des Landes Hessen über spezifische technische Voraussetzungen auszutauschen.
Sei es der Kauf eines Schuppens für den Garten oder die Installation einer Solaranlage auf dem eigenen Dach - Bürgerinnen und Bürger planen immer wieder Bauvorhaben auf ihrem Grundbesitz. Häufig stellt sich dabei die Frage, ob sie für ihr jeweiliges Vorhaben einen Bauantrag stellen müssen, und wie in einem solchen Fall vorzugehen wäre.
Um den betreffenden Personen bei diesem Thema zukünftig besser zur Seite zu stehen, suchte das HMWEVW nach innovativen Lösungsansätzen.
Für viele private Bauvorhaben ist es nicht notwendig, einen Bauantrag zu stellen. Allerdings wissen viele Bürgerinnen und Bürger dies nicht und fragen telefonisch oder via E-Mail bei ihrer lokalen Bauaufsichtsbehörde oder dem HMWEVW nach. Für diese Personen und für die Verwaltung wäre ein großer Nutzen geschaffen, wenn es die Möglichkeit gäbe, sich online schnell, komfortabel und verständlich über die formalen Rahmenbedingungen ihrer individuellen Bauvorhaben zu informieren.
Sofern für ein Bauvorhaben ein formaler Antrag gestellt und genehmigt werden muss, sind von den betreffenden Personen spezifische Schritte einzuleiten. Darunter fällt z.B. die Zusammenstellung relevanter Dokumente und Pläne, was in der Regel in Zusammenarbeit mit einem “bauvorlagenberechtigten Verfasser” (Architektur-/Ingenieurbüro) erfolgt. Vielen Personen wäre geholfen, wenn sie im Falle einer notwendigen Antragsstellung online darüber informiert werden könnten, welche Schritte sie einleiten müssen, um einen formgerechten Bauantrag für ihr konkretes Bauvorhaben einzureichen.
Angestrebt wurden ein klickbarer Prototyp und ein dazugehöriges Umsetzungskonzept für ein Online-Tool, welches den betreffenden Personen bei Fragen rund um die Notwendigkeit bzw. Stellung eines Bauantrages beratend zur Seite steht.
Im Endergebnis sollte das Online-Tool den betreffenden Personen und der Verwaltung Zeit ersparten, indem einfache Anfragen automatisch beantwortet werden und der Antragsstellungsprozess durch übersichtliche Informationen vereinfacht wurde. Sofern eine automatisierte Beantwortung bei einem komplexen Verfahren nicht möglich war, sollte an die entsprechende zuständigen Ansprechperson verwiesen werden.
Das Online-Tool sollte von den Nutzenden möglichst komfortabel und einfach bedienbar sein, ggf. durch Anwendung nutzerzentrierter Arbeitsweisen bei der Erstellung. Im Idealfall sollte das Online-Tool außerdem in privatwirtschaftlichen Kontexten wie z.B. in Baumärkten oder bei Anbietern von Solaranlagen angewendet werden können, um den Nutzenden schnell die richtigen Informationen zu liefern (etwa indem der "Quick-Check" über ein vorhandenes Endgerät beim Kauf eines Gartenhäuschens/einer Solaranlage vorgenommen werden kann). Weitere Ideen zur hybriden Verknüpfung mit privatwirtschaftlichen Services konnten gerne im Rahmen der Lösungsbeschreibung eingebracht werden. Ein solches Tool hätte z.B. auch im Kontext von Services der Immobilienbranche zusätzlichen Mehrwert schaffen können.
Die Beratungsleistung des Online-Tools sollte automatisiert erfolgen und dabei unter anderem die folgenden Informationen berücksichtigen:
Das Online-Tool sollte so angelegt sein, dass es mit der technischen Infrastruktur der Landes- und Kommunalverwaltungen kompatibel war und allen Erfordernissen der DSGVO gerecht wurde. Im Verlauf der Umsetzungsphase bekamen die Startups die Möglichkeit, sich mit den IT-Dienstleistern des Landes Hessen über spezifische technische Voraussetzungen auszutauschen.
Wenn Personen aus dem Ausland nach Deutschland ziehen, müssen sie oftmals ihre Fahrerlaubnis umschreiben lassen, bevor sie hierzulande Kraftfahrzeuge lenken dürfen. In vielen Fällen ist den Zugezogenen jedoch unklar, wie der Umschreibungsprozess funktioniert und welche Dokumente dazu benötigt werden.
Um diesen Personen zukünftig besser zur Seite zu stehen, suchte das HMWEVW nach innovativen Lösungsansätzen.
In einigen Fällen ist keine Umschreibung der Fahrerlaubnis nötig, in anderen wiederum schon. Für Zugezogene wäre ein großer Nutzen geschaffen, wenn sie sich online schnell, komfortabel, verständlich und in mehreren Sprachen (z.B. Englisch, Französisch und Arabisch) über die Zulässigkeit ihrer Fahrerlaubnis in Deutschland informieren könnten.
Wenn eine Umschreibung notwendig ist, dann hängen die benötigten Dokumente und der Ablauf des Prozesses mitunter vom Herkunftsland der jeweiligen Person ab. So gelten z.B. für Menschen aus einem EU-Land andere Regeln als für solche aus dem Nicht-EU-Ausland. In einzelnen Fällen müssen Zugezogene vor der Umschreibung zudem eine theoretische und/oder praktische Fahrprüfung in Deutschland ablegen. Für Zugezogene wäre es hilfreich, wenn sie im Falle einer notwendigen Umschreibung online darüber informiert werden könnten, welche Dokumente sie benötigen und welche Schritte sie konkret einleiten müssen, um mit Kraftfahrzeugen am deutschen Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen.
Angestrebt wurden ein klickbarer Prototyp und ein dazugehöriges Umsetzungskonzept für ein Online-Tool, welches den Personen bei Fragen rund um die Notwendigkeit bzw. Stellung eines Antrags auf Fahrerlaubnis-Umschreibung beratend zur Seite stehen sollte.
Im Endergebnis sollte das Online-Tool Zugezogenen und Verwaltung Zeit ersparen, indem einfache Anfragen automatisch und in mehreren Sprachen beantwortet wurden und der Antragsstellungsprozess durch übersichtliche Informationen vereinfacht wurde.
Das Online-Tool sollte von den Nutzenden möglichst komfortabel und einfach bedienbar sein, ggf. durch Anwendung nutzerzentrierter Arbeitsweisen bei der Erstellung. Im Idealfall sollte das Online-Tool außerdem mit privatwirtschaftlichen Dienstleistungen verbunden werden können– beispielsweise mit offiziellen Übersetzungsdiensten für einzureichende Dokumente oder mit Fahrschulen für ggf. benötigte Prüfungen. Weitere Ideen zur hybriden Verknüpfung mit privatwirtschaftlichen Services konnten im Rahmen der Lösungsbeschreibung eingebracht werden. Ein solches Tool hätte z.B. auch im Kontext von internationalen Umzugsagenturen und Serviceanbietern zusätzlichen Mehrwert schaffen können.
Die Beratungsleistung des Online-Tools sollte automatisiert erfolgen und dabei unter anderem die folgenden Informationen berücksichtigen:
Das Online-Tool sollte so angelegt sein, dass es mit der technischen Infrastruktur der Landes- und Kommunalverwaltungen kompatibel war und allen Erfordernissen der DSGVO gerecht wurde. Im Verlauf der Umsetzungsphase bekamen die Startups die Möglichkeit, sich mit den IT-Dienstleistern des Landes Hessen über spezifische technische Voraussetzungen auszutauschen.